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3. Mai 2007

Bond darf nur geschnitten fliegen

Richard Branson, Gründer der Fluggesellschaft Virgin, hat eine Neigung zu PR-Auftritten in eigener Sache - und so ist er im Bond "Casino Royale" in einer Gastrolle zu sehen. Passagiere, die den 007-Film im Bordprogramm des Konkurrenten BA anschauen, wird dieser Teil allerdings vorenthalten. British Airways hat die kurze Szene, in der Branson auftritt, größtenteils aus dem Film herausschneiden lassen, meldet die britische Nachrichtenagentur Reuters. In BA-Bordprogramm ist Branson nur kurz von hinten zu sehen. In der Original-Variante von "Casino Royale" dagegen sieht man den bekannten Unternehmer auch von vorne: Er spielt einen Mann an einer Flughafen-Sicherheitskontrolle.

Auch eine Szene, in der ein Seitenleitwerk der Branson-Fluglinie Virgin Atlantic zu sehen ist, hat BA ändern lassen. In der geschnittenen BA-Variante des Films ist das Leitwerk nur unscharf zu sehen.

BA verteidigte den Eingriff. "Wir sichten alle Filme, bevor sie in unseren Flugzeugen gezeigt werden", sagte ein Sprecher laut Nachrichtenagentur AP. Man müsse schließlich die Filme auf ihre "Eignung" für das Bordprogramm untersuchen.

Paul Charles, Sprecher für Virgin Atlantic, nannte den Eingriff eine "Schande": "Wir finden, dass Passagiere den ganzen Film sehen sollten", sagte er laut AP. Als im Bond-Film "Stirb an einem anderen Tag" ein Flugzeug von BA eingeblendet wurde, habe man das den Virgin-Passagieren schließlich auch gezeigt.

Bransons Airline hatte den Produzenten von "Casino Royale" einen Jet zur Verfügung gestellt, der bei den Dreharbeiten benutzt wurde. Im Gegenzug bekam Branson die Chance für den Werbeauftritt. Es war nicht seine erste Gastrolle. Der Unternehmer ist unter anderem in einem der "Superman"-Filme zu sehen. In einer Episode der US-Serie "Friends" spielt er einen Londoner Souvenir-Verkäufer.