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10. Januar 2006

150 Jahre ohne Heinrich Heine

Verehrt und ungeliebt, Christian Johann Heinrich Heine ist wieder mal ein typisch Deutscher. Seine Werke, weltberühmt und voller Eleganz, landeten schon zu Lebenzeiten des Dichters im Index Librorum Prohibitorum, dem vatikanisch-katholischen Verzeichnis für verbotenes Schriftum. Die päpstlichen Moralhüter fand seine Zeilen zu unchristlich. Doch damit nicht genug. Die preußische Zensur, schlagkräftig wie die berüchtigte Armee, setzte Harry (so sein Geburtsname) tüchtig zu. Staatsfeindlich, moralzersetzend etc. könnte man wohl die Vorwürfe heute bezeichnen. Auch in dieser Hinsicht wurden seine Bücher zensiert bzw. verboten. Als ob das nicht reichte, denunzierte und beschimpfte man den großen Dichter als "Judenjunge" und bewarf ihn mit antisemitischen Hassdriaden. Heinrich Heine war Jude, der später zum Christentum übertrat. Die Nationalsozialisten setzten schließlich mit einer Fußnote dem ganzen Treiben die Krone aufs Haupt: unter die weltberühmte "Loreley" schrieben sie schlicht und einfach: "Verfasser unbekannt!". Zensur und Verleugnung - was kann einem Poeten Schlimmeres passieren? Doch es gab viele, sehr viele, die es besser mit ihm meinten. Allen voran andersprachige und andersdenkende, Franzosen vorallem. Aber auch Deutsche, Denker, Freunde. Sie entdeckten von Anfang an welch Potetial in ihm steckte. Warum wir das alles überhaupt ansprechen? Seit genau 150 Jahren müssen wir ohne ihn leben. Heinrich Heine, der zum Ruf Deutschlands als Land der Dichter und Denker beitrug, wie wenige andere vor und nach ihm, starb am 17. Februar 1856. In Frankreich.

1 Comments:

  • was in ihremn artikel unerwähnt bleibt ist die tatsache, das heine einer der ersten "marxisten" deutschlands war und sich für die belange der arbeiter eisetzte und sich für die folgen des anfänglichen industriezeitalters interssierte.

    By Anonymous Anonym, at 11:32  

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