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24. Februar 2006

Die Deppen aus Rüsselsheim

Mit schwarzer Farbe haben die Mitglieder der Partei "Rüssler" das Wort „Deppen“ in ihrem Plakatspruch „Achtung Deppen-Liste“ übertüncht und darauf einen Zettel „zensiert“ geklebt. Mit dem Plakat hatten sie eine Porträt-Galerie der Grünen in der Haßlocher Straße gegeißelt (wir berichteten) und damit für Empörung gesorgt. Wie die Pressesprecherin der Stadt, Gabriele Wacker, gestern erklärte, habe Oberbürgermeister Stefan Gieltowski, zugleich Gemeindewahlleiter, mit Rüssel-Mitglied Florian Haupt in einem Gespräch vereinbart, dass der Stein des Anstoßes entfernt werde. Haupt hatte bereits am Vortag erklärt, dass man kein Problem damit haben werde, es zu entfernen.

Damit bleibt die Liste, die sich am 26. März erneut um Sitze im Stadtparlament bewirbt, von Sanktionen seitens der Wahlaufsicht verschont.

Die Grünen haben sich inzwischen intern noch einmal mit den Plakaten der Liste Rüssel auseinander gesetzt und wollen offenbar deren Empfehlung folgen, doch über den Dingen zu stehen: „Auch wenn es für die Kindergartenkinder dieser Stadt vielleicht eine Zumutung ist, so werden wir dennoch für die Rüssel-Fraktion und ihre Spitzenkandidaten bei der Stadt Kindergartenplätze beantragen“, so Dennis Grieser, Mitglied des Parteivorstands. Das möge helfen, „grundlegende Umgangsformen zu erlernen“.

Nicht entschuldigen wollen sich die Rüssler dafür, dass dieses Plakat gemalt und aufgehängt wurde. „Viele verschiedene Plakate wurden einzeln gemalt von allen Kandidaten und Aktivisten. Jeder Rüssler kann seine Meinung auf einem Plakat kundtun“, stellt Florian Haupt fest. „Ob die nun alle schlau sind, witzig oder einfach nur bunt, mag der Wähler entscheiden.“

Die Plakatmaler wollten auf die „Omnipräsenz von Grieser, Dreiseitel und Co.“ und den „völlig ausufernden Plakatierwahn“ der Grünen hinweisen, für den nach Ansicht der Liste viele Bürger kein Verständnis haben. Auch die CDU, die erst an diesem Wochenende mit der Plakatierung beginnt, sprach von einem „Overkill“. Gleichzeitig wandte sich Stadtrat Horst Kriz gestern gegen das Rüssel-Plakat: „Eine solche Diffamierung des politischen Gegners ist in keinster Weise zu tolerieren.“

1 Comments:

  • Hey das ist Stimmungsmache gegen eine kleine Randpoartei. Ihr wisst das schon oder?

    By Anonymous Anonym, at 09:17  

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