... versteht ein Bürger der Karnevals-Hochburg Köln nun wirklich keinen Spaß mehr. Selbiger zeigte nach dem Besuch der seit Jahren zum Kölner Narrentreiben gehörenden Sketchaufführung "Stunksitzung" die macher der Parodie bei der Staatsanwaltschaft an und stützt sich dabei auf § 166 des Strafgesetzbuches, der die "Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschaungsvereinigungen" unter Strafe stellt. Der Anzeigenerstatter sieht demnach durch den Sketch den Religionsfrieden gestört. Dem Bericht zufolge werden in der Satire Papst Benedikt XVI. als Popstar und Kölns Kardinal Joachim Meisner als Möchtegern-Popstar dargestellt, die zum Schluss "knutschend in einem Bett landen". Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeigers" wird der umstrittene Sketch bei der WDR-Ausstrahlung der "Stunksitzung" am Karnevalssamstag (21.45 Uhr) nicht zu sehen sein. Dies hätte der Sender jedoch bereits vor der Aufnahme der Ermittlungen beschlossen, so WDR-Sprecherin Kristina Bausch: "Wir haben religiöse Gefühle zu respektieren. Im Fall der Ausstrahlung wären diese Vorgaben verletzt worden." Stunksitzungs-Sprecher Winni Rau bedauert die "WDR-Zensur". In der Kirchenzeitung des Erzbistums sei zum Boykott der Sitzung aufgerufen und Druck auf den WDR ausgeübt worden, die Szene nicht zu senden, sagte er der Kölner Zeitung. Da hat es wohl der Karneval zu doll getrieben... Nun ja, die Sache klingt wirklich skuril und erinnert einen irgendwie an den Stand der Ding vor 200 Jahren... Auch damals verstanden plötzlich zu Faschingszeiten viele keinen Spaß mehr...
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1 Comments:
Der Papst selbst wäre bestimmt nicht so kleinkariert gewesen.
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Anonym, at 19:42
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