Die Geschichte einer Geschichte
Erwin Strittmatter ist vielen ein Begriff. Vielen aber auch nicht. An ihm ist die kulturelle Mauer zwischen Ost und West erkennbar, wie an keinem zweiten seiner Art. Er gilt als einer der bedeutensten deutschen Schriftsteller nach 1945. Seine Werke wurden in 40 Sprachen übersetzt, jedoch wie er selbst feststellte, in eine nicht: "ins Westdeutsche". Das ist der Grund, warum ihn im Osten alle kennen und im Westen keiner. Dabei gehörte er nicht zu den Angepassten, zu den Mitläufern oder Kulturdiktatoren, die bewußt durch die künstlerische Ignoranz des Westen bestraft werden sollten. Nein, Strittmatter ist ein Unangepasster, ein Gegenläufer und ein Kulturdemokrat. Während der ersten Jahre nach dem Mauerbau geriet der bereits damals populäre Lyriker nicht das erste mal, jedoch besonders intensiv zwischen die Mühlräder der offiziellen Kulturpolitik der DDR. Sein Dorfroman "Ole Bienkopp" thematisierte die Stolpersteine, die Parteifunktionäre gerne auslegten um Eigeninitiativen zu behindern. Das Buch wurde zur Lektüre im Politbüro und dort kontrovers diskutiert. Fingierte Leserbriefe, die das Werk diskreditieren sollten, wurden von der SED initiert. Doch alles half nichts. Der Roman wurde, um im westlichen Sprachstil zu schreiben, ein Bestseller.
Ein zentrales Projekt im Gesamtwerk Strittmaters war der Dreiteiler "Der Wundertäter". Die Berliner Zeitung widmet diesem autobigrafischen Roman im Feuilleton der Mitwochausgabe einen interssanten Artikel. Die erste Ausgabe des "Wundertäters" erschien 1957, Band 2 erblickte 1973 das Licht der literarischen Welt. Am 3. und letzten Teil schrieb Strittmatter ganze 5 Jahre bis 1980. Was wohl ziemlich zwiespältig gewesen sein muß. Schließlich beschäftigte sich der Autor während des Schreibens kontinuierlich mit dem Gedanken, dass sein Werk am Ende gar nicht veröffentlicht wird, da es zu kritisch ist und nicht durch die staatliche Zensur kommt. Ein frustrierende Erfahrung muß das gewesen sein, denn im Gegensatz zu demokratischen Gepflogenheiten die insbesondere eine Nachzensur kennen, gelangten Werke in der DDR erst nach einer Vorprüfung in den Handel. Doch der "Wundertäter" erscheint. Mit persönlichem Einverständnis Erich Honeckers. Doch diese Geschichte einer Geschichte ist hier noch nicht zu Ende. Nach Erscheinen versuchten staatliche Stellen (sogar die Volksarmee), das Buch zu boykottieren in dem kritische Rezessionen erschien und gar Verkuafsbestände aufgekauft wurden, um die Verbreitung möglichst gering zu halten. Dennoch, auch diesmal wurde das Buch wie schon der "Ole Bienkopp" ein voller Erfolg. Ende der Geschichte.
Ein zentrales Projekt im Gesamtwerk Strittmaters war der Dreiteiler "Der Wundertäter". Die Berliner Zeitung widmet diesem autobigrafischen Roman im Feuilleton der Mitwochausgabe einen interssanten Artikel. Die erste Ausgabe des "Wundertäters" erschien 1957, Band 2 erblickte 1973 das Licht der literarischen Welt. Am 3. und letzten Teil schrieb Strittmatter ganze 5 Jahre bis 1980. Was wohl ziemlich zwiespältig gewesen sein muß. Schließlich beschäftigte sich der Autor während des Schreibens kontinuierlich mit dem Gedanken, dass sein Werk am Ende gar nicht veröffentlicht wird, da es zu kritisch ist und nicht durch die staatliche Zensur kommt. Ein frustrierende Erfahrung muß das gewesen sein, denn im Gegensatz zu demokratischen Gepflogenheiten die insbesondere eine Nachzensur kennen, gelangten Werke in der DDR erst nach einer Vorprüfung in den Handel. Doch der "Wundertäter" erscheint. Mit persönlichem Einverständnis Erich Honeckers. Doch diese Geschichte einer Geschichte ist hier noch nicht zu Ende. Nach Erscheinen versuchten staatliche Stellen (sogar die Volksarmee), das Buch zu boykottieren in dem kritische Rezessionen erschien und gar Verkuafsbestände aufgekauft wurden, um die Verbreitung möglichst gering zu halten. Dennoch, auch diesmal wurde das Buch wie schon der "Ole Bienkopp" ein voller Erfolg. Ende der Geschichte.
1 Comments:
Seufz... jaja die schöne alte DDR Zeit :-)
By Kurator, at 13:47
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