Zwillinge sind irgendwie merkwürdig und faszinierend zugleich. Man kann sie nicht auseinander halten und keiner weiß, warum gerade diese beiden als Doppelpack das Licht der Welt erblickten. Aber ähnlich scheinen sich nicht nur Menschen zu sein, sondern auch Dinge, die um sie herum passieren. So ähnlich, das selbst Jahrzenhnte Altersunterschied zwischen beiden ihren Gemeinsamenkeiten nichts anhaben können. Besonders gern werden gesellschaftliche Ereignisse mit anderen verglichen, egal ob der Zeitpunkt ihres Geschehens weit auseinanderliegt oder nicht. Insbesondere, wenn etwas Epochales auf die Bühne tritt. Der jüngste Vorfall ereignete sich um das Magazin "Cicero". Als aufmerksame Beobachter berichteten wir bereits als eine der Ersten über die Geschehnisse. Mittlerweile sind wir im Stadium angekommen, das jedes Ereigniss dieser Art durchläuft: die Suche nach zwillingshaften Verwandten. Gibt es etwas, womit man so etwas Skandalöses wie den Fall "Cicero" überhaupt vergleichen kann? Ja natürlich jubeln manche etwas vorlaut. Und siehe da, ein alter Bekannter ist zur Stelle: die Affäre "Conrad Ahlers". Ist sie nun verblüffend, die Ähnlichkeit der Spiegelaffäre aus dem Jahr 1962 mit dem Fall "Cicero". Oder wird da etwas vermischt, was so nicht zusammenpasst? Wir fassen zunächst zusammen: In der letzten Zeit hat man das Gefühl, die Pressefreiheit in Deutschland müsste sofort unter Artenschutz gestellt werden, da ihre Existenz durch eine räuberische Staatlichkeit bedroht wird. Ausgelöst wurde die Angst vorm Untergang der Pressefreiheit durch eine Durchsuchungsaktion beim Politmagazin "Cicero", über die wir bereits mehrfach informierten. Die Tageszeitung Junge Welt, die bereits in der DDR als Jugend-Zeitung erschien, reiht sich nunmehr ebenfalls in die Reihe derer ein, die eine Verbindung dieses Vorfalles mit staatlichen Maßnahme im Jahr 1962 herstellen. In der Ausgabe 41/1962 berichtete Conrad Ahlers, der spätere Pressesprecher der sozialliberalen Koalition, im Nachrichtenmagazin Spiegel unter dem Titel »Bedingt abwehrbereit« über die NATO-Übung Fallex 62 und über die seiner Meinung nach schlechte Ausrüstung der Bundeswehr. Die linke Tageszeitung Junge Welt findet besonders pikant, das im Gegensatz zur üblichen Tradition, nun keine linken Medien verfolgt werden, sonder sich das ganze schon in Richtung konservativer Journalismus ausbreitet. Das Blatt merkt an: "So erklärte der Medienwissenschaftler Siegfried Weischenberg, es gebe zunehmende Versuche, die Pressefreiheit einzuschränken, indem Telefone von Journalisten überwacht und Redaktionsräume durchsucht würden. Der staatliche Druck auf Journalisten und Informanten werde größer. Laut einer Statistik des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) hat es zwischen 1987 bis 2000 insgesamt 150 Durchsuchungen von Zeitungen und Funkhäusern sowie Privatwohnungen von Journalisten gegeben. Bezeichnend ist übrigens: Keiner dieser 150 Journalisten wurde je wegen der ihm gemachten Vorwürfe verurteilt. Die Maßnahmen dienen also ersichtlich der Einschüchterung. DJV-Vorsitzender Michael Konken kritisierte im Hamburger Abendblatt am 4. Oktober 2005: »Die Hemmschwelle sinkt. Es kann jeden Tag in jeder Redaktion passieren.«"
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2 Comments:
Es ist schon echt n Witz. Damals war es der linke Spiegel gegen die rechte Regierung. Heute ist es das Rechte Cicero gegen die linke Regierung.
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Anonym, at 14:17
Das Thema wird hochgepusht.
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Anonym, at 17:58
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