Gegen die Durchsuchungsaktion beim kurdischen Nachrichtblatt "Özgür Politika" ("Freie Presse") wirkt die Affäre "Cicero" geradezu wie ein kurzer Hausbesuch eines Streifenpolizisten. Am 3. September 2005 nahmen sich circa 300 Polizisten die Redaktionsräume von "Özgür Politika" vor. Begründet wurde die Beschlagnahmung diverser Unterlagen, technischer Geräte und Literatur mit der Behauptung, die kurdische Zeitung sei in die Anfang der 90er Jahre in Deutschland verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) integriert und somit ein Bestandteil einer verbotenen Vereinigung. Die Konsequenz des Innenministers: er verbot die Zeitung. Nicht nur die. Auch die Internetseit unter http://www.ozgurpolitika.org (siehe Bild links) ist abgeschaltet wurden. "Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig beschied ihm jetzt jedoch, daß er sich mit dem Verbot der in Frankfurt am Main erscheinenden türkischsprachigen Tageszeitung Özgür Politika vergaloppiert hat." weiß die "Junge Welt" über den Vorfall zu berichten. Die Gegenklage kurdischer Journalisten scheint nach Ansicht der Richter Aussicht auf Erfolg zu haben, weshalb von einer baldigen Wiederveröffentlichung der Zeitung ausgegangen werden kann. In der ersten Ausgabe nach dem Verbot wird man dann vielleicht auch etwas zum Vorfall von kurdischer Seite lesen können.
"Eine Zensur findet nicht statt" (Artikel 5 des Grundgesetzes). Das die Öffentlichkeit dennoch nicht alles sehen, hören oder lesen darf, wird hier dokumentiert.
Diese Internetseite ist Bestandteil des Deutschen Zensurmuseums, einer Kultureinrichtung zur Geschichte der Zensur.
Diese Internetseite wurde als Informationsangebot der AG "Deutsches Zensurmuseum" erstellt und
dient auschschließlich der Wissenschaft und Forschung sowie der zeitgeschichtlichen Dokumentation.
Die hier aufgeführten Beispiele in Wort, Bild und Querverweisen (Links) zu anderen Online- und Offlineangeboten
dienen lediglich der themenrelevanten Information im Sinne des Artikel 5 des Grundgesetzes und stellen
keine Werbung für indizierte und verbotene Materialien dar. Die Abbildungen, Texte und
Querverweise (Links) verstehen sich als Bild- und Großzitate gemäß des § 51 des Urheberrechts. Alle
Urheberrechte liegen bei den Bild- und Textautoren.
Mit dem Urteil vom 12. Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg
entschieden, dass man durch die Integration eines Links die Inhalte der gelinkten Seite ggf. mit zu verantworten hat.
Dies kann, nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert.
Dieses tun wir hiermit. Der / die Betreiber dieser Seite nimmt hiermit ausdrücklich Abstand von allen Inhalten aller
gelinkten Seiten auf dieser Homepage und macht sich ihre Inhalte nicht zueigen.
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home