Politiker killen Killerspiele

Auf Kritik stieß der Vorstoß bei führenden SPD-Politikern. "Die Verbotsdebatte ist vordergründig und hilflos. Vielen Politikern fällt nach Vorfällen wie in Emsdetten einfach nichts Besseres ein", sagte SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz. Andere meinen wiederum, insbesondere das erzieherische Umfeld von Eltern und Lehrern sei in die Pflicht zu nehmen. Ein Verbot helfe nur scheinbar die Gewalt einzudämmen.
Argumentiert wird mit der Aussage, derartige Spiele stumpfen Kinder und Jugendliche gegenüber der Einstellung zu Gewalttaten ab. Historisch betrachtet war das schon die Argumentation der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, als sie 1954 Comichefte wie "Der kleine Sheriff" auf den Index platzierte.
Die Unterhaltungs-Software Selbstkontrolle (USK) nannte die bayerische Initiative überflüssig. Sie verwies dabei auf das bereits im Strafgesetzbuch verankerte Verbot von Gewalt verherrlichenden Computerspielen.
Überlassen wir das letzte Wort in diesem Beitrag dem Medienpädagogen Professor Wolfgang Kaminski. Er sieht den Vorstoß Becksteins mit Skepsis. "Wir können in einer demokratischen Gesellschaft nicht, wenn Dinge einer Gruppe von Menschen nicht passen, alles verbieten".